Beim Stapellauf wird ein Schiffskörper in sein Element, das Wasser gebracht. Der Name Stapellauf rührt daher, dass früher die Schiffe auf Stapeln von Holzbohlen gebaut wurden, von denen sie ins Wasser abliefen. Heute unterscheidet man den Längsstapellauf, den Querstapellauf, Stapellauf durch Fluten des Docks und ein Roll-out.
Beim Längsstapellauf (z.B. Mawei Werft China) wird das Schiff, das auf einer Helling (Helling, Helgen = schiefe Ebene) gebaut worden ist, der Länge nach zumeist mit dem Heck voran ins Wasser gelassen. Hierbei wird das Schiff besonders in dem Moment belastet, in dem das Heck im Wasser aufschwimmt und der Bug sich noch auf der Rampe befindet, so dass sich das Schiff in der Mitte nach unten durchbiegen kann. Der Querstapellauf findet zumeist bei kleineren Schiffen oder dann statt, wenn der Werft (z.B. Damen Galatz Werft an der Donau, Rumänien) nur ein begrenzter Platz für das Auslaufen des Schiffes zur Verfügung steht. Bei diesem seitlichen Eintauchen des Schiffes besteht die Gefahr darin, dass es durch die Bremswirkung des Wassers kentert. Die großen Schiffe werden oft in Trockendocks gebaut (z.B. Hyundai Werft, Südkorea), die zum "Stapellauf" geflutet werden. Einen besonderen Weg geht die Volkswerft Stralsund. Hier werden die Schiffe in einer Halle auf einem rollenden Untersatz gebaut, der sich bei Fertigstellung des Schiffes auf Schienen aus der Halle auf eine Plattform rollen lässt (Roll-out). Diese Plattform kann zum "Stapellauf" fahrstuhlartig ins Wasser abgesenkt werden. In allen Fällen wird das Schiff nach dem Stapellauf zum Ausrüstungskai verholt, an dem die Endarbeiten durchgeführt werden.
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