Ein Schanzkleid ist eine Verlängerung der Bordwand über das Oberdeck hinaus. Es hat zusätzlich zu der offenen und als Absturzsicherung gedachten Reling die Funktion, im Bugbereich vor überkommendem Wasser zu schützen. Dieser Schutz kann besonders bei Arbeiten der Seeleute auf der Back erforderlich werden. Ein starkes Schanzkleid ist für die Sicherheit besonders derjenigen Schiffe erforderlich, die wie die Open-Top-Containerschiffe kein geschlossenes Deck haben. Bei der Konstruktion der modernen Schiffe wird der durch das Schanzkleid bewirkten Bugverstärkung zudem eine Funktion zur Stabilisierung des Schiffsrumpfes beigemessen.
Die Geschlossenheit des Schanzkleides wird durch die Klüsen für die Festmacherleinen durchbrochen. Zur Ableitung überkommenden Wassers trotz des Schanzkleides kann dieses außerdem mit Speigatten (Wasserpforten) versehen sein. Die Bezeichnung "Schanzkleid" stammt noch aus der Zeit der Seekriege mit Segelschiffen, auf denen man sich im Gefecht hinter der Erhöhung der Bordwand "verschanzen" konnte.
Auf Containerschiffen, bei denen die Container auch auf den Lukendeckeln gestapelt werden, befindet sich hinter der Back und damit vor den ersten Containerstapeln eine weitere Schutzwand, die die Containerladung an Deck vor dem überkommenden Wasser schützen soll, das das Schanzkleid am Bug etwa bei Sturm nicht abhalten kann.
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