Das Rettungsboot soll in lebensbedrohlichen Situationen an Bord den Menschen das Verlassen des Schiffes ermöglichen und bis zum Eintreffen von Hilfe Schutz bieten. Die Kapazität der Rettungsboote eines Handelsschiffes muss für alle Besatzungsmitglieder und etwaige Passagiere nach Anzahl und Ausstattung ausreichen. Da bei den modernen Frachtern zumeist nicht mehr als 25 Besatzungsmitglieder und kaum Passagiere an Bord sind, genügen je nach Größe ein oder zwei Rettungsboote. Diese befinden sich achtern im Bereich des Deckshauses, häufig ein Rettungsboot steuerbord und eines backbord. Diese Rettungsboote können mit motorisierten Kränen ausgesetzt werden.
In den letzten Jahren hat sich immer mehr der Typ des Freifallrettungsbootes durchgesetzt, das am Heck auf einer schrägen Ebene installiert ist, von der aus es im freien Fall nach achtern ins Meer stürzen kann. Mit der fest angeschnallten Crew taucht das geschlossene Freifallrettungsboot mit dem Bug zunächst schräg in das Meer ein, wodurch der Aufprall auf der Wasseroberfläche gemildert wird.
Nach dem SOLAS-Abkommen (Safety of Live at Sea-Convention) und der IMO (International Maritime Organisation) ist eine umfangreiche Ausrüstung für Rettungsboote vorgeschrieben, mit der die Bootsinsassen eine Zeit lang überleben und sich bemerkbar machen können. Zur Fortbewegung haben die modernen Rettungsboote einen eigenen Motor. An die Bauweise der Rettungsboote auf Tankern werden wegen der möglicherweise hohen Brandtemperaturen und giftigen Gase an Bord weitere Anforderungen gestellt. Mit allen Rettungsbooten sind regelmäßig Sicherheitsübungen mit einem Test ihrer Funktionsfähigkeit durchzuführen.
Tel.: 040 / 789 92 40 · E-Mail: info@schiffslexikon.com
Copyright © Bildagentur Foto-Dock ® · Eberhard Petzold · Über uns · Impressum & Datenschutz · Links · Home
Die Kalender von Eberhard Petzold sind im Calvendo Verlag erschienen und im Buchhandel in vier Formaten erhältlich.
Kalender ansehen und bestellen