Der Lotse ist mit seinen Spezialkenntnissen in einem bestimmten Fahrtgebiet (Revier) als Begleiter und Berater des Kapitäns tätig (loadsman=Geleitmann). Er hat zumeist selbst eine Ausbildung zum Kapitän und eine langjährige Berufserfahrung in der Führung von Seeschiffen. Nach dem neuen Seelotsengesetz ist allerdings nur noch eine sechsmonatige Grundausbildung bei den Lotsenbruderschaften erforderlich.
Besonders bei Hafeneinfahrten und in den Häfen bis zum Liegeplatz aber auch bei Fahrten durch den Panamakanal oder Suezkanal sind besondere Revierkenntnisse erforderlich und es besteht daher Lotsenpflicht (Lotsenannahmepflicht). Während sich z.B. im Panamakanal vier verschiedene Kanallotsen nacheinander ablösen, teilen sich bei der Zufahrt nach Hamburg drei Lotsen die Strecke. Zunächst kommt bei Cuxhaven der Seelotse an Bord,dann bei Brunsbüttel der Elblotse (Flusslotse) und schließlich übernimmt der Hafenlotse bis zum Kai.
Zumeist werden die Lotsen mit dem Lotsenboot (Lotsenversetzboot) zum Schiff gebracht oder von dort abgeholt. Bei langen Strecken von der Lotsenstation bis zum Schiff oder bei rauhem Wetter kann es erforderlich werden, den Lotsen mit einem Hubschrauber überzusetzen. Die internationale Bezeichnung für die Lotsen ist Pilot und so tragen die Lotsenboote auch international die Aufschrift PILOT.
In Deutschland sind die Lotsen in neun Lotsenbruderschaften organisiert, die eigenverantwortlich als Körperschaften des öffentlichen Rechts den Lotsendienst in dem betreffenden Revier rund um die Uhr sicherstellen. Die Lotsenbruderschaften der Seelotsen werden vom Bund beaufsichtigt, die der Hafenlotsen von dem betreffenden Bundesland.
Tel.: 040 / 789 92 40 · E-Mail: info@schiffslexikon.com
Copyright © Bildagentur Foto-Dock ® · Eberhard Petzold · Über uns · Impressum & Datenschutz · Links · Home
Die Kalender von Eberhard Petzold sind im Calvendo Verlag erschienen und im Buchhandel in vier Formaten erhältlich.
Kalender ansehen und bestellen