Auflieger nennt man Frachter, die aus wirtschaftlichen Gründen vorübergehend außer Betrieb genommen werden.
Dabei wägt der Reeder oder Charterer ab, ob eine ausreichende Tonnage für einen gewinnbringenden Einsatz des Schiffes zur Verfügung steht oder ob es günstiger ist, für eine gewisse Zeit dass Schiff als Auflieger stillzulegen und auf Fracht zu warten. Da die Auflieger zumeist nicht am Kai festmachen sondern an Dalben, werden die Liegegebühren im Hafen niedrig gehalten. Ist die Zeit der Auflegung besonders lang, wird oft auch die Versicherungsprämie für die Schiffe reduziert. Gespart wird auch beim Personal. In der Regel werden mindestens vier Seeleute an Bord der Auflieger gelassen, unentbehrlich sind dabei ein Schiffsingenieur und ein nautischer Offizier.
Besonders viele Auflieger gab es wegen der gesunkenen Frachtraten in der Wirtschaftskrise Ende 2008 und Anfang 2009. Weltweit wurden etwa 200 Auflieger geschätzt, in Hamburg waren es 27. Die Auflieger in Hamburg hatten zumeist an den Dalben in der Elbe bei den Elbbrücken festgemacht. Hierbei handelte es sich um kleinere Containerschiffe.
Nach leichter Verbesserung der Lage sanken die Charterraten im Laufe des Jahres 2015 durch die inzwischen geschaffene Überkapazität an Containerschiffen (insbesondere Großcontainerschiffen) und der schwachen Marktlage wieder erheblich. Anfang 2016 gab es dadurch über 300 Auflieger, etwa 6% der gesamten Containertransportkapazität.
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