Eine Winsch (engl. winch), auch Winde, wird als Ankerwinsch (Ankerwinde) zum Hieven und Stecken des Ankers betrieben oder als Festmacherwinsch (Verholwinsch, Seilwinde, Festmacherwinde, Verholwinde) zum Auf- und Abspulen der Festmacher- und Verholleine. Es gibt auch eine Kombination aus Ankerwinsch (Kettenwinde) und Festmacherwinsch (Seilwinde).
Mit der Ankerwinsch (Ankerwinde) wird die Ankerkette nicht aufgewickelt sondern über eine Profiltrommel (Kettennuss) in den Kettenkasten gezogen. Das Profil der Kettennuss greift dabei in die Kettenglieder, so dass die schwere Ankerkette durch ihr Gewicht und dadurch, dass sie durch ihren Aufzugswinkel gut ein Drittel der Kettennuss umläuft, nicht abrutschen kann. Beim Ausfahren (Stecken) des Ankers kann die Ankerkette durch eine Handbremse (teilweise auch automatisch) gebremst und zur Sicherheit verriegelt werden. Da die Handelsschiffe zwei Anker im Bugbereich haben, befinden sich auch mindestens zwei Ankerwinschen (Ankerwinden) auf der Back.
Festmacherwinschen (Seilwinde) gibt es sowohl auf der Back wie auch am Heck. Die Festmacherwinsch (Verholwinsch) besteht in der Regel aus zwei Teilen, einer Haspel, d.h. einer Trommel, auf der die Festmacherleine aufgewickelt ist und einem Spill, mit dem die Festmachertrosse eingeholt werden kann. Oft haben diese Festmacherwinschen eine automatische Mooringeinrichtung, mit der die Spannung der Festmacherleine sich automatisch nachstellt wenn sich im Hafen entweder durch die Tide oder das Beladen des Schiffes die Entfernung vom Schiffsdeck zum Poller am Kai verändert. Eine solche Winsch wird daher auch als Mooringwinsch bezeichnet.
Tel.: 040 / 789 92 40 · E-Mail: info@schiffslexikon.com
Copyright © Bildagentur Foto-Dock ® · Eberhard Petzold · Über uns · Impressum & Datenschutz · Links · Home
Die Kalender von Eberhard Petzold sind im Calvendo Verlag erschienen und im Buchhandel in vier Formaten erhältlich.
Kalender ansehen und bestellen