Nord-Ostsee-Kanal, Kiel Canal

Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) verbindet die Nordsee mit der Ostsee und erspart damit den Umweg um die Nordspitze Dänemarks (Abkürzung um ca. 430 Seemeilen). Er wird international Kiel Canal genannt. Seine Endpunkte sind Brunsbüttel an der Elbe und Kiel-Holtenau an der Kieler Förde. An beiden Enden befinden sich Schleusen, um die durch die Tide unterschiedlichen Wasserstände der Nord- und Ostsee auszugleichen. Die Schiffe benötigen 6 bis 8 Stunden, um den knapp 100 Kilometer langen Nord-Ostsee-Kanal zu durchfahren. Er ist nach der Anzahl der Schiffe der meist befahrene Kanal der Welt. 2007 durchfuhren knapp 45.000 Schiffe den Nord-Ostsee-Kanal. Dabei handelt es sich häufig um Feederschiffe, die als Zubringer die Ostseehäfen mit den Häfen der Nordsee wie Hamburg und Bremerhaven verbinden, wo die Ladung auf die großen Überseeschiffe umgeladen wird. Maximal dürfen die Schiffe im Nord-Ostsee-Kanal 235 m lang, 32,5 m breit sein und eine Höhe über dem Wasserspiegel von 40 m haben. Der Tiefgang ist bei Schiffen unter 193 m Länge auf 9,50 m begrenzt und bei Schiffen über 193 m Länge auf 7,50 m. Zurzeit sind Ausbaupläne beschlossen, nach denen auch Schiffe bis 280 m Länge den Kanal passieren können.

Der Nord-Ostsee-Kanal wurde ursprünglich aus militärischen Gründen gebaut und nach achtjähriger Bauzeit am 21. Juni 1895 als Kaiser-Wilhelm-Kanal eröffnet und später mehrfach erweitert. Zu seiner Finanzierung wurde 1902 die Schaumweinsteuer eingeführt. Seit 1948 trägt er den Namen Nord-Ostsee-Kanal. Er unterliegt als Seeschifffahrtsstraße vielfältigen Verkehrsvorschriften. So ist das Begegnen von größeren Schiffen nur in ausgewiesenen Kanalweichen zulässig. Die Verkehrsleitzentrale des Nord-Ostsee-Kanals befindet sich in Brunsbüttel.

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